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Nach der Flut

Die Flut im Ahrtal und ihre Folgen sind immer noch präsent, in den Erinnerungen, in der Trauer um Verstorbene, in der Verarbeitung von Verlusten, in den Mühen des Wiederaufbaues und in den Fragen, die nach diesen Erfahrungen bleiben. 

Die Seelsorgerinnen und Seelsorger der Pfarrei haben Zeit für Ihre Anliegen.

Ansprechpartnerin in der Pfarreiengemeinschaft: Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer

Flutbetroffene und ihre Anghörige können sich insbesondere an Manuela Kremer-Breuer wenden. Frau Kremer-Breuer ist gut vernetzt mit Hilfsorganisationen und Beratungsangeboten und kann bei vielen Anfragen weiterhelfen. 

Das Ahrtalkreuz wurde von Bischof Ackermann geweiht

Bischof Ackermann bei der Weihe des Ahrtalkreuzes

Genau vierzig Monate ist es her, dass die verheerende Flut durch dass Ahrtal schoss und vielen Menschen traumatische Erlebnisse bescherte, die bis heute eine große Belastung darstellen.

So kamen auch viele in die gut besuchte Kirche von Altenahr, wo Bischof Ackermann am 15. November 2024 das vom Künstler Rudolph Schneider aus Kreuzberg geschaffene Ahrtalkreuz weihte.

Die Initiatoren dieser Aktion hatten sich in akribischer und umfangreicher Kleinarbeit auf diesen Abend vorbereitet, um der Weihe des Ahrtalkreuzes einen angemessenen Rahmen zu verleihen.

Zu Beginn der Zeremonie wurde eine Figur, die Jesus Christus in seiner ganzen Verletzlichkeit darstellt, in die Kirche getragen und am Kreuz befestigt. Dieses Kreuz besteht aus Holzstämmen, die bei der Flut angeschwemmt wurden. Die mannshohe Figur hat der Künstler aus Pappmasché erstellt. Dieses hat er aus Briefen und anderen Schriftstücken, die zerkleinert und dann mit Kleister angerührt wurden, geformt. Zuvor kamen an den verschiedenen Orten entlang der Ahr in Sammelboxen viele Papierstücke zusammen, die den Menschen wertvolle Zeugnisse ihres eigenen Erlebens der Flutnacht und der Belastungen durch die Corona-Pandemie waren. Mehr als drei Jahre nach dem schicksalhaften Ereignis der Flut soll dieses Kreuz allen Menschen nun Trost spenden und neue Hoffnung geben.

Das Ahrtalkreuz soll entsprechend der Intension der Initiatoren an verschiedenen Orten im Ahrtal aufgestellt werden.

Bilder von der Weihe des Ahrtalkreuzes

6 Bilder

Weihe des "Ahrtalkreuzes"

Einladung zur Weihe des Ahrtalkreuzes

Am 15. November um 19.00 Uhr wird Bischof Ackermann unser „Ahrtalkreuz“ in der Pfarrkirche Maria Verkündigung in Altenahr weihen. Wenn Sie diese Feier miterleben möchten, sind Sie allerherzlichst dazu eingeladen.

Während der Corona-Pandemie 2020 hatte der Pfarrgemeinderat Altenahr die Idee in der Tradition der Pest-Kreuze ein „Corona Kreuz“ entstehen zu lassen. Dann kam die Flut und brachte neue Traumata. Die Wunden sind bis heute nicht verheilt. Manches bricht erst jetzt auf.

Alles das sollte in ein Kreuz münden: Von allen und für alle im Ahrtal. Es sollte ein Wanderkreuz entstehen.
Die Initiative „Ahrtalkreuz“ nahm ihren Lauf. So wurden Pappboxen verteilt, in denen die Menschen längs der Ahr alles sammeln konnten, was auf Papier wertvolles Zeugnis ihres ganz eigenen Erlebens von Flut und Corona gewesen ist.

Alle diese Papiere verarbeitet der Kreuzberger Bildhauer Rudolf Schneider zu einem Christus- Leib, den er auf zwei gekreuzten, aus dem Flutschlamm geborgenen Holzstämmen befestigt. Damit möchte er dem verwundeten Ahrtal schöpferisch dienen.
Alles, was Menschen preisgaben und anvertrauten, ist dem „Ahrtalkreuz“ einverleibt und hat einen bleibenden Ausdruck gefunden. Es ist als persönlicher Beitrag anonym geblieben, spricht aber weiter im Kreuz Jesu. (Es sind u.a. Tagebuch-Einträge, Kinder- und Jugendzeichnungen, Totenbildchen, nur ein leeres Blatt, ein Fragezeichen, Zeitungsartikel, die Namen von Helfern, Fotos, EMails, Gedichte, Gebete...)

Drei Jahre und vier Monate nach der Flut ist das Ahrtalkreuz nun fertig gestellt. Am 15.November 2024 um 19.00 Uhr wird Bischof Stefan Ackermann unser „Ahrtalkreuz“ in der Pfarrkirche Maria Verkündigung feierlich weihen. (Altenahr, Pützgasse 2)
In dem sich direkt anschließenden „Abend des Lichts“ ist das Allerheiligste in der Mitte der Kirche ausgesetzt. Es besteht die Möglichkeit dem Ahrtalkreuz nahe zu sein. In einer nur von Kerzen beleuchteten Kirche können Sorgen, Friedlosigkeit, Hoffnung, Bitte und Dank zu ihrem Recht kommen. Ein jeder kann kommen und gehen, wann er will. Man ist eigeladen zur Ruhe zu kommen, geistliche Impulse und Bibelstellen aufzunehmen und Musik zu hören. Seelsorger stehen für Gespräche, für einen Segen und für die Beichte zur Verfügung.

Das Organisationsteam für Ahrtalkreuz und Abend des Lichts:
Praxedis v. Boeselager, Kreuzberg;   Anne Mathar, Altenahr;   Sigrid Schneider, Kreuzberg;   Britta Wolber, Altenburg

Flutgedenken in der Verbandsgemeinde Altenahr am dritten Jahrestag

Gedenkgottesdienst in Altenburg

Brücken bauen als zentrales Element

Gedenken nach der Flutkatastrophe 2021 in Altenburg

 

Nach den vorangegangenen Flutgedenken in Ahrbrück und Mayschoß fand der zentrale Gedenkgottesdienst der Verbandsgemeinde Altenahr in diesem Jahr unterhalb der Kapelle in Altenburg statt, um gemeinsam eine Brücke zwischen Erlebtem und Kommenden zu bauen.

Der ökumenische Gottesdienst wurde von der Pfarreiengemeinschaft Altenahr geplant, unterstützt durch den evangelischen Pfarrer Friedemann Bach, und fand in Kooperation mit der Verbandsgemeinde und dem Bürgerverein Altenburg sowie weiteren Ehrenamtlichen verschiedener Hilfsorganisationen und Einrichtungen statt. Musikalisch sehr bewegend und ansprechend wurde das Gedenken durch Matthias Jäger begleitet.

„In der Flutnacht wurden viele Brücken zerstört und beschädigt“, rief Manuela Kremer-Breuer, Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Altenahr, zahlreichen Frauen, Männern und Kindern unterhalb der Altenburger Kapelle in Erinnerung. Sie leitete gemeinsam mit ihrer Kollegin Martina Gilles den Gottesdienst. Brücken seien wichtig. Daher war die Idee des Organisationsteams, ganz plastisch eine Brücke während der Andacht zu bauen, über die man dann auch tatsächlich gehen konnte. Die einzelnen Elemente wurden durch den örtlichen Schreiner Mark Kreuzberg angefertigt und in Gedenken an alle Verstorbenen mit Blumen belegt. Die Brücke habe drei unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten. Es sei eine Brücke zwischen den Anwesenden entstanden, zu den Verstorbenen und „die dritte Verbindung, die unser Gottesdienst schafft, ist die Brücke von uns zu Gott und umgekehrt. Gott hat durch Jesus eine Brücke zu uns Menschen gebaut“, verdeutlichte Martina Gilles.

Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst gab es die Möglichkeit zum Austausch bei einem Familientag. „Die Menschen haben das Angebot gerne genutzt, um beisammen und füreinander da zu sein. Insgesamt war der Vormittag sehr berührend und bewegend“, lautete der Eindruck von Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer. Die Brücke bleibe übrigens vor Ort und werde zukünftig als barrierearmer Zugang zu einem Gemeinschaftsgarten in Altenburg genutzt, so die Seelsorgerin.

Rund um den Jahrestag (14./15. Juli) gab es verschiedene Möglichkeiten und kirchliche Angebote, den Verstorbenen und Betroffenen zu gedenken. Zudem wurden an vielen weiteren Orten im Ahrtal und in der Eifel Kirchen und Kapellen zum stillen Gebet geöffnet und Andachten sowie (ökumenische) Gottesdienste in Gedenken an die Flutnacht begangen.

Wir sind sehr dankbar für alles ehrenamtliche und hauptamtliche Engagement an diesem Tag, so die Gemeindereferentin, so dass es an unterschiedlichen Orten verschiedene Angebote geben konnte, damit die Menschen auswählen können, was für sie persönlich gerade an diesem Tag passt und hilfreich sein könnte.