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Aus der Geschichte der Pfarrei Lind

Außenansicht St. Notburgis Lind
Datum:
23. Mai 2024
Von:
Norbert Geihsler

In einer Schrift anlässlich des 1100-jährigen Bestehens von Lind findet sich folgender Text:
Das kleine Dörfchen Lind, auf der Höhe über dem Ahrtal gelegen, findet bereits Erwähnung bis zurück ins Jahr 893 durch den Ex-Abt Cäsarius von Heisterbach, der im Jahre 1222 über diesen Ort als Besitz der Abtei Prüm berichtet.

So klein die Pfarrei auch heute noch ist und "Lond" nur ein wenig bekanntes Dorf, so kann es doch stolz von sich behaupten, dass der Liber valoris 1316 es nicht vergessen hat, es unter den Pfarreien des alten kölnischen Ahrgaudekanates aufzuzählen. Erst 1802 wurde es aus diesem Verband gelöst und dem Kanton

Ahrweiler im Bistum Aachen zugeteilt. Am 12. September 1824 übernahm Trier die Verwaltung der ihm durch die Bulle de salute animarum 1821 zugeteilten Pfarreien des Ahrgaudekanates und gehört Lind seit dieser Zeit zum Dekanat  Adenau. Hauptpatronin der Pfarrkirche ist stets die hl. Notburgis gewesen. Durch die Angaben bei Lorenzi haben sich Fabritius, die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler und das neue Handbuch der Diözese Trier verleiten lassen, zu behaupten, 1681 sei die Kirche mit dem Titel der allerheiligsten Dreifaltigkeit bezeichnet gewesen und später durch die hl. Notburgis abgelöst worden. Demgegenüber können wir hinweisen, dass schon 1628 Notburgis als Patronin bezeichnet wird und dies 1684 bei der Visitation am 4.9. wiederum geschieht. Einen Anhaltspunkt in der  irche oder bei Altären und Geräten, die auf frühere besondere Verehrung der allerheiligsten Dreifaltigkeit hinweisen, finden wir nicht.

Die Patronin der Pfarrkirche - Heilige Notburgis

Hl. Notburga und Plektrudis, Altarflügel Salvatorkapelle St. Maria im kapitol, Köln

Der Name Notburga oder Notburgis stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie Schützerin vor und in der Not. Ihr Gedenktag ist der 31. Oktober

Notburga, der Überlieferung zufolge die Nichte Pippins des Mittleren, begleitete ihre Tante Plektrudis, als diese - Witwe geworden - sich in das Kölner Marienstift zurückzog. Dem Drängen der Verwandten, die sie verheiraten wollten, widerstand sie demnach mit inständigen Gebeten; Gott möge lieber ihr Leben beenden; sie fand in jugendlichem Alter um das Jahr 700 Erhörung durch einen sanften Tod. Bei ihrer Aufbahrung habe helles Licht zu ihrem Haupt erstrahlt und der neben ihr Aufgebahrte sei zum Leben erwacht.

Notburgas Verehrung ist 1172 erstmals in der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol belegt, sie entstand kurz vorher, möglicherweise ausgelöst durch eine Grabinschrift, die in der daneben stehenden Kirche St. Peter und Paul gefunden wurde. Die Lebensgeschichte wurde im 13. Jahrhundert verfasst. Eine Chronik von 1499 beschreibt die Gebeine als im Kartäuserkloster in Koblenz liegend.